9. Juni 2025

Haferflocken – Superfood oder nicht?

Haferflocken – Superfood oder nicht

Wenn man sich ein typisches Fitnessfrühstück vorstellt, landen Haferflocken ziemlich schnell auf dem Teller – oder besser gesagt: in der Schüssel. Ob als Porridge, Overnight Oats oder als Zutat im Proteinriegel – der gute alte Hafer ist längst ein fester Bestandteil der Fitnesswelt. Aber was steckt wirklich drin? Sind Haferflocken zu Recht ein Superfood – oder gibt es auch berechtigte Kritik?

Was sind Haferflocken eigentlich genau?

Haferflocken bestehen aus dem vollen Korn des Hafers – einem der nährstoffreichsten Getreidearten. Sie enthalten alle Bestandteile des Korns: Keim, Mehlkörper und die Schale. Dadurch bleiben Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, pflanzliches Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe vollständig erhalten.
Es gibt verschiedene Varianten: zarte, kernige oder Schmelzflocken. Nährstofftechnisch sind sie nahezu identisch – die Wahl hängt eher von der Zubereitung ab.

Nährwerte, die überzeugen

Ein Blick auf die Nährwerttabelle zeigt, warum Haferflocken in der Fitnessszene so beliebt sind:

  • Langkettige Kohlenhydrate, die für eine stetige Energieversorgung sorgen
  • 13–15 g Eiweiß pro 100 g, was sie zu einer guten pflanzlichen Proteinquelle macht
  • Beta-Glucane, lösliche Ballaststoffe, die nachweislich Cholesterin senken können1
  • Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und B-Vitamine – wichtig für Regeneration, Muskelfunktion und Energiestoffwechsel2
    Hinzu kommt: Sie sind kostengünstig, lange haltbar und vielseitig einsetzbar.

Mögliche Nachteile – berechtigte Kritik oder übertrieben?

So gesund Haferflocken auf den ersten Blick auch erscheinen – es gibt auch Stimmen, die vor möglichen Nachteilen warnen. Diese Punkte sollte man ernst nehmen und sachlich einordnen:

1. Pestizide und Glyphosat

Immer wieder taucht die Sorge auf, dass Haferflocken mit Rückständen von Glyphosat, einem umstrittenen Herbizid, belastet sein könnten. Tatsächlich hat z. B. die US-Verbraucherorganisation EWG 2018 Spuren von Glyphosat in einigen Haferprodukten nachgewiesen – allerdings deutlich unterhalb der EU-Grenzwerte3.
In Europa gelten strengere Vorschriften, und laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) überschreiten die Rückstände in Haferprodukten in der Regel nicht die gesetzlich erlaubten Mengen4. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zu Bio-Haferflocken greifen – hier ist der Einsatz von synthetischen Pestiziden nicht erlaubt.

2. Blutzuckerreaktionen

Obwohl Haferflocken komplexe Kohlenhydrate enthalten, können sie bei empfindlichen Personen einen mittleren bis höheren Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen – besonders wenn sie fein gemahlen oder stark verarbeitet sind (z. B. Instant-Oats).